Die
VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke »Hans Beimler« (LEW)
entwickelte im Auftrag der Staatlichen Plankommission der DDR 1960/61eine
schwere Co´Co´-Lokomotive für Einphasenwechselstrom 25
kV und 50 Hz und baute zwei Prototypen (LEW I und II), mit denen der Betrieb
hoffte, in das Exportgeschäft mit den Balkanländern zu kommen.
Der Fahrzeugteil baute auf Gleichstromlokomotiven für die PKP und
SZD auf, wogegen die elektrische Ausrüstung, Transformator, Schaltwerk
und Silizium-Gleichrichter aus westlichen Ländern importiert wurden.
Die eingleisige Gebirgsstrecke von Blankenburg (Harz) nach Tanne (Rübelandbahn)
im Nordharz wurde am 01.01.1950 von der Halberstädter-Blankenburger-Eisenbahn
(HBE) durch die Deutschen Reichsbahn übernommen. Ihre Bedeutung bestand
viele Jahrzehnte in der Kalkabfuhr aus Rübeländer Kalkwerken
für die mitteldeutsche Chemieindustrie. Durch die ständig ansteigenden
Abfuhrmengen, reichte der Einsatz von bis zu elf Dampflokomotiven der
BR 95 auf der vorhandenen Trasse nicht mehr aus. Da ein Trassenneubau
nicht in Betracht kam, entschied man sich für einen teilweisen Streckenumbau
und die Elektrifizierung der Strecke bis Königshütte mit Einphasenwechselstrom
von 25 kV, 50 Hz.
Die Maschinen sollten einen 300 t schweren Güterzug mit einer Geschwindigkeit
von 40 km/h eine Steigung von 63 bzw. auf einer Steigung von 25
mit 60 km/h anstandslos befördern und abbremsen können.
Zum Vergleich:
Die Dampflokomotiven der Baureihe 95° schafften auf 63 nur
einen 150 t Zug mit 24 km/h.
Die Aufgabe bedeutete aufgrund des ungewöhnlichen Stromnetzes Neuland
– bisher hatte man nur Erfahrungen mit 16 ⅔ Hz-Maschinen bei der Deutschen
Reichsbahn.
Nach ausgiebigen Erprobungen mit den zwei Prototypen LEW I und II lieferte
die LEW Hennigsdorf Ende 1965 die gewünschten 15 sechsachsigen Elektrolokomotiven.
Die DR stellte die Maschinen im November / Dezember 1965 in Dienst und
stationierte sie im Bw Blankenburg (Harz). Seither bestimmen die zunächst
als E 251 001 bis 015, von 1970 bis 1992 als 251 001 bis 015 und ab 1993
als 171 001 bis 015 bezeichneten Lokomotiven das Bild auf der eingleisigen
Steilstrecke im Nordharz.
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