Konstruktion der Baureihe 517 / 817 – ehem. ETA / ESA 176 DB
Akkumulator Trieb- und zugehörige Steuerwagen für den Nebenbahndienst


Die ETA 176 waren im Gegensatz zu den ETA 177 bis ETA 180 ein einteiliges Fahrzeug. Die Wagenkäsren entstanden aus verwindungssteifen Rohrstahl in geschweißter kombinierter Spaten- und Schalenbauweise mit einer geschlossenen Bodenwanne.
Das als geschweißte Blechträgerkonstruktion erschaffene Triebgestell der Bauart »Wegmann« wurde mit zwei Tatzlager-Gleichstrommotoren ausgestattet. Hinzu kam ein elektrisch angetriebenes Nockenschaltwerk mit 84 Anfahr- und sechs Dauerfahrstufen, sowie eine Vielfachsteuerung für den Betrieb mit Steuerwagen und/oder zusätzlichen Triebwagen und dessen Steuerung von einem Bedienpult aus. Bei den Laufgestellen der Trieb- und Steuerwagen handelte es sich um ein Neukonstruktion der Bauart »München-Kassel«.

Der 19 t schwere Akkumulator und die elektrische Ausrüstung waren in zwölf Kammern unterhalb des Fußbodens untergebracht und durch Klappen von Außen her zugänglich. Die Reichweite einer Batterieladung betrug im Nahverkehr 250 km, im Fernverkehr etwa 400 km. Die Ladung der Batterien erfolgte über Ladedosen mit Stecker.

Die ETA 176 besaßen eine selbsttätige Druckluft-Klotzbremse mit elektrischer Bremssteuerung, der lufttechnische Teil war die Bauart »Knorr«. Außerdem verfügten die Triebwagen über eine wegabhängige Sicherheitsfahrschaltung (Sifa) und induktive Zugbeeinflussung (Indusi). An den Stirnseiten befanden sich je eine selbsttätige Mittelpuffer-Kupplung der Bauart »Scharfenberg«, mit der zeitgleich auch die Luftleitungen und elektrischen Steuerleitungen gekuppelt wurden.

Die Raumaufteilung der ETA 176 war folgendermaßen:
Die Triebwagen hatten zwei Führerstände, an dessen vorderen sich ein Gepäckraum und anschließend ein Fahrgastraum 3. Klasse (ab 1956: 2. Klasse) mit 16 gepolsterten und kunstlederbezogenen Sitzplätzen, ein Einstiegsraum, ein Fahrgastraum 3.Klasse mit 44 Sitzplätzen und Toilette, ein Einstiegsraum und schließlich ein weiterer Fahrgastraum mit zwölf gepolsterten plüschbezogenen Sitzplätzen 2.Klasse (ab 1956: 1. Klasse) anschloss. Die Räume waren durch Holzwände mit Schiebetüren voneinander getrennt. Die von Außen begehbaren Einstiegsräume besaßen dreiteilige Falttüren, wobei die im 2./3. Klasse-Bereich doppelt ausgeführt wurde.
Im Steuerwagen befanden sich nur ein Führerstand und dafür vier Großräume der 3. bzw. 2. Klasse in der Sitzanordnung 2+2.

Der Fahrzeugkasten der ETA / ESA erhielten einen purpurroten Anstrich mit creme-farbenen Zierlinien, der vom grauem Dach und schwarzem Rahmen und Fahrwerk abgesetzt war.

Der ETA 176 002 diente längere Zeit als Versuchsträger. Er hatte ab Werk ein Fahrstufenschaltwerk mit 339 Anfahr- und fünf Dauerfahrstufen erhalten. 1963 baute die AEG anstelle eines Sitzabteils zusätzlich eine stufenlos regelbare Thyristor-Impulssteuerung ein, die man zum Laden der Akkumulatoren durch eine Nutzbremse ergänzte. Der Laufweg pro Ladung konnte um 30% gesteigert werden. Allerdings vertrugen die Fahrmotoren die zu starke Erwärmung nicht auf Dauer. Die Pulssteller-Steuerung wurde 1970 dann wieder ausgebaut.