Die
ETA 176 waren im Gegensatz zu den ETA 177 bis ETA 180 ein einteiliges
Fahrzeug. Die Wagenkäsren entstanden aus verwindungssteifen Rohrstahl
in geschweißter kombinierter Spaten- und Schalenbauweise mit einer
geschlossenen Bodenwanne.
Das als geschweißte Blechträgerkonstruktion erschaffene Triebgestell
der Bauart »Wegmann« wurde mit zwei Tatzlager-Gleichstrommotoren
ausgestattet. Hinzu kam ein elektrisch angetriebenes Nockenschaltwerk
mit 84 Anfahr- und sechs Dauerfahrstufen, sowie eine Vielfachsteuerung
für den Betrieb mit Steuerwagen und/oder zusätzlichen Triebwagen
und dessen Steuerung von einem Bedienpult aus. Bei den Laufgestellen der
Trieb- und Steuerwagen handelte es sich um ein Neukonstruktion der Bauart
»München-Kassel«.
Der 19 t schwere Akkumulator und die elektrische Ausrüstung waren
in zwölf Kammern unterhalb des Fußbodens untergebracht und
durch Klappen von Außen her zugänglich. Die Reichweite einer
Batterieladung betrug im Nahverkehr 250 km, im Fernverkehr etwa 400 km.
Die Ladung der Batterien erfolgte über Ladedosen mit Stecker.
Die ETA 176 besaßen eine selbsttätige Druckluft-Klotzbremse
mit elektrischer Bremssteuerung, der lufttechnische Teil war die Bauart
»Knorr«. Außerdem verfügten die Triebwagen über
eine wegabhängige Sicherheitsfahrschaltung (Sifa) und induktive Zugbeeinflussung
(Indusi). An den Stirnseiten befanden sich je eine selbsttätige Mittelpuffer-Kupplung
der Bauart »Scharfenberg«, mit der zeitgleich auch die Luftleitungen
und elektrischen Steuerleitungen gekuppelt wurden.
Die Raumaufteilung der ETA 176 war folgendermaßen:
Die Triebwagen hatten zwei Führerstände, an dessen vorderen
sich ein Gepäckraum und anschließend ein Fahrgastraum 3. Klasse
(ab 1956: 2. Klasse) mit 16 gepolsterten und kunstlederbezogenen Sitzplätzen,
ein Einstiegsraum, ein Fahrgastraum 3.Klasse mit 44 Sitzplätzen und
Toilette, ein Einstiegsraum und schließlich ein weiterer Fahrgastraum
mit zwölf gepolsterten plüschbezogenen Sitzplätzen 2.Klasse
(ab 1956: 1. Klasse) anschloss. Die Räume waren durch Holzwände
mit Schiebetüren voneinander getrennt. Die von Außen begehbaren
Einstiegsräume besaßen dreiteilige Falttüren, wobei die
im 2./3. Klasse-Bereich doppelt ausgeführt wurde.
Im Steuerwagen befanden sich nur ein Führerstand und dafür vier
Großräume der 3. bzw. 2. Klasse in der Sitzanordnung 2+2.
Der Fahrzeugkasten der ETA / ESA erhielten einen purpurroten Anstrich
mit creme-farbenen Zierlinien, der vom grauem Dach und schwarzem Rahmen
und Fahrwerk abgesetzt war.
Der ETA 176 002 diente längere Zeit als Versuchsträger. Er hatte
ab Werk ein Fahrstufenschaltwerk mit 339 Anfahr- und fünf Dauerfahrstufen
erhalten. 1963 baute die AEG anstelle eines Sitzabteils zusätzlich
eine stufenlos regelbare Thyristor-Impulssteuerung ein, die man zum Laden
der Akkumulatoren durch eine Nutzbremse ergänzte. Der Laufweg pro
Ladung konnte um 30% gesteigert werden. Allerdings vertrugen die Fahrmotoren
die zu starke Erwärmung nicht auf Dauer. Die Pulssteller-Steuerung
wurde 1970 dann wieder ausgebaut. |