Bahnbetriebswerk Karschnitz (Karsnice)
Zeittafel:  Bauliche Anlagen – Bezeichnungen – Beheimatungen

1932-1938  

Bau einer großzügigen Betriebswerkstätte durch franz. Ingenieure der Gesellschaft FPK, die ausschließlich für Lokomotiven der
Kohlenmagistrale der sog. "französischen Kohlenbahn" Neu Herby – Gdingen / Gotenhafen bestimmt war

01.01.1938   Inbetriebnahme der Werkstätte mit einer großen Reparaturhalle mit zwölf Ausbesserungsständen, weiteren drei Lokschuppen,
Kohlenbansen mit zwei elektrischen Kränen, Besandungsanlage, Pumpstation, Notstromwerk mit zwei Dieselaggregaten,
Wohn- und Verwaltungsgebäuden
     
    Lokomotivbestand vor 10.1939
Ok 1   4
Ok 22   2
Okl 27   5
Ty 23   60
     
09.1939   Übernahme des vollständig erhaltenen und mit allen Betriebsmitteln und -stoffen ausgerüsteten Werkstätte durch die
Deutsche Reichsbahn und Unterstellung dem RMA Łódź [auch Lodsch], dem späteren Litzmannstadt
01.01.1940   Der Personalbestand setzt sich aus 29 Reichs- und 302 Volksdeutschen, sowie 184 Polen zusammen
     
    Lokomotivbestand vom 01.01.1940
Od 2   1
Ok 1   2
Okl 27   1
Tki 3   1
Tp 2   2
Tp 4   3
Ty 23   45
     
08.1940   Fertigstellung des Kesselhauses, Beginn der Großausbesserungen L0 und L2, um die Ausbesserungswerke im Osten zu entlasten
1941   Bau weiterer drei Lokschuppen, eines neuen Stofflagers, Erweiterung der Behandlungsanlagen mit Portalkran, Wiegebunker,
vier Entschlackungsständen, Besandungsanlage, Umbau der Pumpstation, Ausrüstung des Ausbesserungsschuppen mit
besonderen Warmluftleitungen für die Enteisung der zurückkehrenden Einsatzlokomotiven, Vergrößerung der Lokleitung
und Erweiterung der Sozial- und Bereitschaftsräume, Einbau von besonderen Warmluftleitungen in den Untersuchungshallen
für die schnellere Enteisung der zurückkehrenden Lokomotiven, Bau einer Werkküche etc.
     
    Lokomotivbestand vom 01.01.1941
Ok 1   5
Tp 2   4
TKi 3   4
Ty 23   69
040 B   3
    Der Personalbestand setzt sich aus 28 Reichs- und 305 Volksdeutschen sowie 476 Polen zusammen
     
23.08.1941   Erstzuteilung der Baureihe 44 in Form der fabrikneuen 44 362
In der Folgezeit übernahmen diese Lokomotiven schwerste Gütertransporte, vor allem 2200 t Kohlenganzzüge
auf der o.a. Kohlen-Magistrale aus Oberschlesien an die Ostsee.
     
01.01.1942   Lokomotivbestand
Ok 1   5
Tp 2   16
Ty 23   73
Ty 37   2
Reihe 44   41
    Der Personalbestand setzt sich aus 39 Reichs- und 358 Volksdeutschen sowie 881 Polen zusammen
     
ab Winter
1941/1942
 

Herstellung und Anbringung des Kälteschutzes für alle aus dem Altreich kommenden und Richtung Russland abzugebenen Lokomotiven,
Einführung einer zweiten Werkstättenschicht, wegen dem hohen Anteil der Ostschadlokomotiven,
Erweiterung des Bahnbetriebswerkes durch Errichtung eines Barackenlager mit Behelfsküche vor den Bw-Eingang,
da das Personal auf bisher über 1.200 Mann anstieg

08.1942   Mit einem zeitweiligen Bestand von 105 Maschinen der Baureihe 44 steigt das Bw Karschnitz zur größten Dienststelle der RBD Posen auf
     
    Triebfahrzeugbestand vom 31.12.1942
Ok 1   6
Tp 2   2
Ty 23   25
040 B   13
44   bekannte Loknummern:
013, 022, 043, 097, 098, 282, 298-300, 334, 338, 348, 360-366, 417, 418, 422, 423, 445, 447, 468, 524, 525,
539, 624, 671, 685, 689-691, 694, 696, 697, 722, 1217, 1219, 1222, 1227-1230, 1306, 1311, 1343 und 1345

höchstwahrscheinliche Beheimatung von:
141, 146, 382, 419-421, 424, 425, 625-632, 723-727, 1212-1216, 1218, 1220, 1221, 1223-1225, 1303-1305,
1307-1310, 1312, 1344 und 1347-1352
insgesamt 83 Maschinen
    Der Personalbestand setzt sich aus 44 Reichs- und 455 Volksdeutschen sowie 1.136 Polen zusammen
     
11.1942   Gründung einer Lokfahrschule, um den chronischen Mangel an Lokomotivführern und Heizern zu begegnen,
Errichtung einer neuen Lehrlingswerkstatt
     
   
durchschnittl. monatl. Laufleistungen in Km Lokomotivausbesserungen
PKP 365.000 1940   8x L0 + 23x L2 =  31 Lok
1940 397.000 1941 42x L0 + 33x L2 =  75 Lok
1941 435.000 1942 69x L0 + 84x L2 = 105 Lok
1942 693.000    
     
   
Personalbestand Lokomotivbestand
01.08.1938 rd. 600 01.08.1938   71 Loks
01.01.1940 515 01.01.1940   55 Loks
01.01.1941 809 01.01.1941   85 Loks
01.01.1942 1.279 01.01.1942 136 Loks
01.01.1943 1.635 01.01.1943 129 Loks
     
1945   Übernahme durch die polnische Staatsbahn PKP
bis Mitte 1947   Mit Vertreibung aller noch verbliebenen Deutschen in den Gebieten östlich der Linie Oder und Neiße, werden auch die Arbeiter und
Angestellten des Bw Lauban durch Polen ersetzt werden – hiermit endet endgültig die deutsche Verwaltungsgeschichte in Posen
     
   
Gleisplan 2001  
     
     
Ka   bahnamtliches Bezeichnungskürzel 1939



  Bahnbetriebswerke RBD Posen Quellenangaben