Bahnbetriebswerk Berlin-Friedrichsfelde
Zeittafel: bauliche Anlagen – Bezeichnungen – Beheimatungen

1896-1899  

Errichtung einer Betriebswerkstätte mit einem 26-ständigen Doppelringlokschuppen, einer davor gelagerten Drehscheibe, Wasserturm,
den erforderlichen Nebenanlagen auf dem Gelände zwischen den Bahnhöfen Lichtenberg-Friedrichsfelde (heute Berlin-Lichtenberg) und
Friedrichsfelde Ost – Firmierung fortan als Bwst Lichtenberg-Friedrichsfelde

01.05.1903   Einweihung des Abstellbahnhof mit 24 Gleisen für die Wagenzüge des Stadtbahn- und Vorortverkehrs, des vierständigen Rechteckschuppens
sowie dem neben der Tw-Halle liegenden Ringlokschuppens, der durch einen Werstättenanbau miteinander verbunden sind,
Beheimatung von Lokomotiven der Gattungen T 2 un T 4, später die stärkeren T 51
01.04.1906   Die Anlagen mit dem Rundschuppen firmieren fortan als Bwst Lichtenberg Stadtbahn
20.03.1922  

Mit ministerieller Verfügung werden anstelle der Bezeichnungen Betriebswerkmeisterei (Bwm) und Wagenwerkmeisterei (Wwm) die
Bezeichnungen Bahnbetriebswerk (Bw) bzw. Bahnbetriebswagenwerk (Bww) eingeführt,
Umstellung der beiden Betriebsteile (Bwm) zum gemeinsamen Bahnbetriebswerk (Bw) Lichtenberg-Friedrichsfelde

1927/1928   Beginn der Anpassungsarbeiten des Bahnbetriebswerkes für den elektrischen Betrieb auf der Stadt- und Ringbahn –
entgegen den Planungen von 1909 (Abriss des Doppelringlokschuppens bis auf drei Stände zugunsten von Abstellgleisen
für bis zu 35 Wagenzüge) wurde nur der bisherige Wagenschuppen umgebaut.
15.05.1928   Umbenennung der Bwst Lichtenberg-Friedrichsfelde in Bwst Friedrichsfelde
Beheimatung von S-Bahnzügen der Bauart 1927-1930 »Stadtbahn« (ET 165), später folgten S-Bahnzüge der Bauart 1924 (ET 169)
06.11.1928   Eröffnung des elektrrischen Betriebes nach Kaulsdorf
1929   Durch Übernahme des Vorortverkehr durch das Bw Lichtenberg Abgabe sämtlicher Dampflokomotiven und Auflassung des Ringlokschuppens,
Unterstellung dem Maschinenamt Berlin 4
     
25.01.1930   Triebfahrzeugbestand sortiert nach Hersteller
Waggonbau Breslau   2586
LHB Bautzen   2487, 2530, 2531, 2536, 2538, 2539, 2541, 2543-2547, 2552,
2561, 2563, 2676, 2682, 2682,2685, 2688 und 2697
O&K   2257, 2270, 2275, 2277, 2281, 2282, 2284-2294 und 2296
WUMAG   2318, 2320, 2338, 2362, 2368, 2399, 2402-2404, 2407, 2408,
2411-2416, 2419-2422, 2431, 2434, 2439, 2446, 2337, 2463,
2466, 2469 und 2651
     
1944/1945   Nur leichte Schäden an den Bw-Anlagen infolge alliierter Luftangriffe
     
    Triebfahrzeugbestand vom 08.12.1945
ET 165   107 Viertelzüge
ET 166       5 Viertelzüge
ET 167     14 Viertelzüge
ET 169       2 Viertelzüge
     
06.1946   Unterstellung dem neugeschaffenen Reichsbahnamt (Rba) S-Bahn und Firmierung fortan als S-Bahn Bahnbetriebswerk
(S-Bw Berlin-Friedrichsfelde)
1950   Mit der Übernahme der Buckower Kleinbahn durch die DR Unterstellung und Unterhaltung dessen 600 V= Oberleitungstriebwagen
der Baureihe ET 188
01.04.1951   Meldung aller wichtigen Angaben (Technischer Pass) an die Generaldirektion in Berlin für ...
 
    Bw Friedrichsfelde   Twh Buckow    
Bebaute Fläche   4.930 m²   631 m²    
Schuppen   1 Rechteckschuppen 3.546 m²   1 Rechteckschuppen 412 m²    
    1 Halbrundschuppen 1.049 m²        
Reparaturstände   1 mit L= 28 m   1 mit L= 32 m    
Auswaschstände   1 mit L= 140 m      
Überholungsstände   3 mit je 140 m      
Betriebspark   ET 165 = 62, EB 165 = 61,
ET 167 = 23, EB 167 = 23,
ET 169 = 4,   EB 169 = 6
  3 ET und 2 EB für Oberleitung    
     
1952-1954   Abriss des ungenutzten Doppelringlokschuppens und Umgestaltung der Gleisanlagen im südöstlichen Bw-Bereich,
Errichtung eines Werkstattanbaus an der Nordseite des Triebwagenschuppens, Verwaltungsgebäude und Kantine
1961   Übernahme der Twh Velten (Mark) von dem geschlossenen S-Bw Nordbahnhof als zwete Außenstelle,
Ersatz der hölzerne Fußgängerbrücke zum Verwaltungs- und Sozialgebäude durch einen geschlossenen Übergang
mit angeschlossenem Eingangsgebäudes (Pförtner) von der Rosenfelder Straße aus
     
    Triebfahrzeugbestand vom 07.1962
ET 165   121 Viertelzüge
ET 166       1 Viertelzug
ET 169       2 Viertelzüge
     
01.07.1965   Beheimatung des ersten Werkstattzuges im Bereich der Ostberliner S-Bahn
1968   Übernahme der S-Bahn Einsatzstelle Oranienburg vom S-Bw Berlin Nordbahnhof
     
    Triebfahrzeugbestand vom 06.1970
275   122 Viertelzüge
278       2 Viertelzüge
     
10.1978   Anschluss an das Berliner Fernwärmenetz der BEWAG und Einstellung der sechs Niederdruckheizkessel mit Kohlefeuerung
10.11.1979   Inbetriebnahme des neuen elektromechanischen Stellwerks B 11
05.1980   Inbetriebnahme einer neuen Außenfahrzeugwaschanlage
15.10.1980   Sprengung des markanten, jedoch baufälligen Wasserturms
01.10.1983   Mit Aufgabe des S-Bahn-Inselverkehr Velten (Mark) – Hennigsdorf (b Berlin) zum 21.09.1983 und der anschließenden Elektrifizierung
der Strecke mit Oberleitung 15 kV~ wechselt die Außenstelle Velten (Mark) nach Räumung der S-Bahntechnik zum Bw Wustermark
     
   
Blick auf die westliche Abstellanlage mit dem Materialzug 478/878 006/007 - im Hintergrund ein 628/928 bei der Ausfahrt aus Berlin-Lichtenberg Gerätezug 478/878 004/005 am 20.08.1992 vor dem Verwaltungstrakt mit dem geschlossenem Übergang  
     
1991   Beginn einer umfassenden Sanierung der Bw-Anlagen
Renovierung der Werkstatthalle, Einbau neuer Hallentore, Einbau einer wärmedämmender Schuppenverglasung,
Erneuerung des Werkstattkranes und Sanierung des Sozial- und Verwaltungstraktes
06.1991   Übernahme der letzten Stadtbahner (Baureihe 275) des S-Bw Berlin-Grünau
     
    Triebfahrzeugbestand vom 01.01.1992
475/875     33 Viertelzüge
476/876   208 Viertelzüge
478/878       2 Viertelzüge
485/885     28 Viertelzüge
    sowie Museumsfahrzeuge ET/ES 165 231, 471 und 3662/6121 Berlin
     
Oktober 1993   Beginn der Unterhaltung von Fahrzeugen der zweiten Serie der Baureihe 480
Mitte 1994   Abgabe aller 485/885 an das Bw Berlin-Grünau – im Gegenzug Übernahme der 477/877 147-196 und 601-608 des Bw Berlin-Grünau
01.01.1995   Firmierung als S-Bahn Betriebswerkstatt unter der Regie der S-Bahn Berlin GmbH
09.12.1996   Erstbeheimatung von Fahrzeugen einer neuen S-Bahngeneration in Form des ersten abgenommenen Vollzuges 481/482 009 und 010
01.07.1997   Übernahme aller 475/875 von der Betriebswerkstatt Berlin-Wannsee
09.12.1997   Außerdienststellung der letzten »Stadtbahner«,der Baureihe 475/875
06.09.1998   Feierlichkeiten zum 70-jährigen Jubiläum mit großer Fahrzeugausstellung zum "Tag der offenen Tür"
29.01.1999   Verkauf der Gleichstromtriebwagen an den Eisenbahnverein »Märkische Schweiz e.V.« für eine symbolischen Preis
11.06.1999   Unterhaltung eines einmaligen Fahrzeuges im Bereich deutscher S-Bahnen:
Die Panorama S-Bahn der Baureihe 488/888 aus Spenderfahrzeugen 477/877
01.10.1999   Abgabe der Twh Oranienburg (ehem. Est) an die Betriebswerkstatt Berlin-Wannsee
22.12.2000   Außerdienststellung der letzten S-Bahnzüge der Baureihe 476/876
28.05.2006   Schließung der Betriebswerkstatt und Abgabe aller S-Bahnzüge der Baureihe 481/482 und der Material- und Hilfsgerätezüge
zur Betriebswerkstatt Berlin-Grünau
    Weitere Nutzung als Abstellanlage – zumeist für auszumusternde Fahrzeuge der Baureihe 485/885
11.01.2010   Wiedereröffnung des nun als Werk Friedrichsfelde bezeichnete ehem Betriebswerkstätte infolge fehlender Kapazitäten im
Zusammenhang mit dem zuu dieser Zeit herrschenden S-Bahn-Chaos
    Seither Betreuung von ca. ⅓ der S-Bahnflotte in der betriebsnahen Instandhaltung, wie Zusammenstellung der Züge für den tgl. Einsatz,
die Reinigung und die Durchführung kleinerer und mittlerer Wartungsarbeiten wie die Radsatzbearbeitung, den Tausch von Komponenten
wie Fahrmotoren und Radsätzen sowie die Beseitigung von außerplanmäßigen Schäden und Sachbeschädigungen
     
     
    Statistische Erhebungen jeweils im Rechnungsjahr

Stand Jahr ø Zahl der
Bediensteten
Bemerkungen
01.01. 1940 266  
01.04. 1941 250  
01.01. 1942 300  
30.11. 1944 331 davon 77 Fremdarbeiter
01.02. 1947 147  
     
   
  Gleisplan 1931
     
Frf   bahnamtliches Bezeichnungskürzel 1939
BFF   letztes bahnamtliches Bezeichnungskürzel ab 01.01.1992


  Bahnbetriebswerke Rbd Berlin Quellenangaben