Ausbesserungswerk Halle a./Saale
Zeittafel: Bauliche Anlagen Bezeichnungen Beheimatungen

1863   Baubeginn einer Schmiede in Halle an der Saale nach Plänen und Entwürfen des Vorbildes der Ludwigsbahn Nürnberg-Fürth
1864   Inbetriebnahme als "Werkstatt Halle" in einer U-förmigen Anordnung in fachwerkbauweise gegenüber dem gleichzeitig eröffneten
Empfangsgebäude durch die Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft
ab 1871   Erweiterung der Remise durch Bau einer Lok- und Wagenwerkstatt, sowie Gebäude für Dreherei, Schmiede und Schlosserei,
Holz- und Materialschuppen, Kesselhaus, zwei Brunnen, ein Werkführerhaus und ein Beamtenwohnhaus
1875   Einführung der Arbeitsteilung zwischen den Gewerken
bis 1900   Inbetriebnahme der Richthalle 3
01.10.1908  

Mit Inbetriebnahme der Tochterwerkstatt Halle-Delitzsch für die Wageninstandsetzung Aufgabe der Wagenunterhaltung in der HW Halle,
Abriss der Richthalle 1 der ehem. Wagenunterhaltung und Neubau der Richthalle 1 mit elektrischer Schiebebühne und beidseitigen Kränen

1910   Bau der neuen Kesselschmiede
1911   Einrichtung der " Elektrischen Abteilung" mit fünf Ständen in der HW Halle a./Saale, die Keimzelle des späteren RAW Dessau
04.08.1914   Kriegsbedingte Einstellung des elektrischen Zugbetrieb im Mitteldeutschland und Abgabe der vorhandenen Elektrolokomotiven und
deren Unterhaltung nach Schlesien
1921   Nach Wiederaufnahme des elektrischen Zugbetrieb Einrichtung von vier Lokomotivständen für die Elektroreparatur in der Dampflokhalle
08.1922   Inbetriebnahme einer neuen Halle mit weiteren sieben Reparaturständen für die Elektrotraktion
ab 1923   Einrichtung von weiteren vier Reparaturständen in der Dampflokomotivhalle für die Elektroausbesserung
02.12.1929   Abgabe der "Elektrischen Abteilung" zur neueröffneten BAbt Dessau, die vorerst dem RAW Halle a./Saale untersteht
     
04.1945   Schwerste Zerstörungen durch amerik. Luftstreitkräfte – Einstellung der Arbeiten im RAW,
Teilverlagerung der Lokomotivinstandsetzung in die Bw Halle G und Halle P
05.1945   Kurz nach Kriegsende beginnen die Aufräumarbeiten und anschließend wieder Instandsetzungsarbeiten
01.09.1945   Erste drei instandgesetze Lokomotiven im RAW Halle werden dem Betrieb übergeben –
bis Ende des Jahres werden rund 250 Maschinen folgen
ab 1946   Übernahme der Gebäude des als Reparationsleistung für die Sowjetunion demontierten Bahnkraftwerkes Muldenstein als Werkabteilung
ab 1947   Mit Gattungsbereinigung werden fortan nur noch Lokomotiven der Baureihen 930-4, 935-12, 942-4, 945-18 und die
ehem. Privatbahnlokomotiven der Baureihe 9364-66, sowie Regelspurfahrzeuge von Werks- und Anschlussbahnen instandgehalten
1949/1950   Mit dem Wiederaufbau der Kesselschmiede endet die Beseitigung der Kriesschäden im RAW Halle,
seit Kriegsende sind rund 1.500 Lokomotiven instandgesetzt und 20 Kohlenstaublokomotiven umgebaut worden
01.07.1950   Imbetriebnahme des neuen Lehrlingswohnheim auf dem Gelände mit 50 Plätzen
01.09.1952   Die WAbt. Muldenstein wird fortan wieder selbständig
ab 1956   Die Baureihen 780-5 und 8310 gehören fortan zum Unterhaltungsbestand
ab 1959   Inbetriebnahme des S II-Schweißautomaten und eigener Sauerstoffleitung für die Aufarbeitung von Treib- und Kuppelstangen
ab 1960   Lokomotiven der Baureihen 892, 8960-66 und 8970-75 zählen zum Unterhaltungsbestand
07.06.1961   Das Raw Halle erhält den Zusatznamen " Ernst Thälmann" – bis 31.12.1993
ab 1962   Übernahme des Unterhaltungsbestandes der Baureihen 740-3, 744-12, 910-1 und 913-18, sowie
die Privatbahnlokomotiven der Baureihen 9161-67 vom Raw Berlin-Tempelhof
01.01.1964   Übernahme des Unterhaltungsbestandes der Baureihen 64, 754, 755 und 7510-11 vom Raw Karl-Marx-Stadt
1965   Übernahme der Instandhaltung der Baureihe 925-10 und die Privatbahnlokomotiven der Baureihen 9261-68 vom Raw Cottbus
     
01.01.1966   Beginn der Diesellokomotivunterhaltung
Übernahme der Unterhaltung von den ehem. Wehrmachtsdiesellokomotiven der Baureihe V 36
01.01.1967   Aufnahme der ersten Instrandhaltungsarbeiten an Lokomotiven der Baureihe 5620-29
01.07.1967   Die Kleinlokomotiven der Baureihen V 15 erhalten Einzug in den Instandhaltungsbestand
ab 1968   Aufnahme der ersten Instrandhaltungsarbeiten an Kleinlokomotiven der Baureihe V 23
     
19.12.1968   Ende der Dampflokomotivunterhaltung
Mit Fertigstellung der 78 503 verlässt die letzte von 12.197 hauptuntersuchte Dampflokomotive seit Kriegsende die Werkshallen,
Freiwerdende Fertigungskapazitäten müsssen zukünftig durch die Kleinlokomotivunterhaltung kompensiert werden
01.03.1970   Beginn der Fertigung von Drehgestellen und federspindeln für sowjet. Weitstreckenwagen für die VEB Ammendorf u. der VR China
1970-1971   Modernisierung von 230 Bahndienstwagen,
Übernahme eines Teil der Instandhaltung von Lokomotiven der Baureihe 105 und 1062-9
ab 1971   Beginn der Aufarbeitung von Zylinderköpfen für die Baureihen 130, 131 und 132, sowie kurzfristige Aufträge anderer Raw,
Daer Instandhaltungsbestand setzt sich aus den Baurehen 100, 101, 102 und 103, sowie Werkslokomotiven, darunter
auch Lokomotiven der Baureihen T 211 und T 334 aus der ČSSR-Produktion
1975   Ausrüstung der Lokomotiven der Baureihen 101 mit neuen Motoren und Getrieben
01.05.1980   Beginn der Instandhaltung von "Ferkeltaxen" der Baureihen 171 und 172
1982   Nach 225 Maschinen endet die Ausrüstung von Lokomotiven der Baureihen 101 mit neuen Motoren und Getrieben,
Einführung von automatisierten Prozesse, wie z. B. die Inbetriebnahme des Beschickungs- und Schweißroboter
09.03.1984   Das 25.000 produzierte Drehgestell verlässt das Raw Halle
05.1986   Einführung erster Computer für die automatischen Auftragserteilungen
1987   Endmontage des Nachbaus der ersten in Deutschland gefertigten Dampflokomotive "SAXONIA" für die 1988
stattfindene großen Fahrzeugschau zum großen Eisenbahnjubiläum
1990   Auslauf der Instandhaltungsarbeiten an Lokomotiven der Baureihe 105 und 1062-9
Herbst 1990   Mit Niedergang der Güterverkehrs verringert sich gleichwohl der Bedarf an Instandhaltung von Rangierlokomotiven
1991   Ende der Fertigung von Drehgestellen für sowjet. Weitstreckenwagen
1992   Aufgabe der Instandhaltung der Baureihe 310 und Begin der Modernisierungen der "Ferkeltaxen" im Raw Halle
1993   Die Instandhaltung von Kleinlokomotiven der Baureihen 311 und 3120 endet im Werk,
Mit Aufgabe der Instandhaltung der Baureihe 3121 ist das Raw Halle nur noch für die Unterhaltung der Baureihen 171/172 zuständig
01.01.1994   Mit Zusammenschluss von Deutsche Bundesbahn und Deutsche Reichsbahn zur Deutschen Bahn AG
Firmierung fortan als DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Werk Halle (Saale)
1995   Wiederaufnahme der Drehgestellfertigung
     
20.12.1996   Der langsame Abschied der Fahrzeugunterhaltung
Mit 772 155 verlässt die letzte hauptuntersuchte "Ferkeltaxe" das Werk Halle (Saale),
Fortan nur noch Instandsetzung von Unfallfahrzeugen und kleinerer Fahrzeugausbesserungen
01.01.1998   Das Werk Halle (Saale) wird im Konzern DB AG noch dem GB Nahverkehr zugeordnet
31.03.1998   Angedachter Schließungstermin für das Werk  [a. Q. 30.06.1996]
29.04.1998   Mit 312 018 verlässt die letzte hauptuntersuchte Lokomotive die Werkshallen
01.05.1998   Privatisierung der Drehgestellfertigung und Firmierung fortan als "Eisenbahnlaufwerke Halle GmbH & Co. KG"
08.1998   Vollständige Verlagerung der Produktionsarbeiten an einen Standort in Landsberg, OT Queis,
Beräumung des Geländes bzw. Gebäude und Verschrottung der Maschinen durch die verbliebenen Mitarbeiter
31.12.1998   Offizielle Schließung des Werk Halle (Saale) nach über 134 Jahren,
Die verbliebenen Eisenbahner werden auf die Werke in Dessau und Kassel bzw. zur DB Regio-Werkstatt Halle (Saale) versetzt
     
06.05.2017   Mit Abbruch des 85 m hohen Schornstein und dem markanten Reiterstellwerkes Hp 5 im südlichen Gleisvorfeld
beginnen die Abrissarbeiten für einen radikalen Umbau des Bahnknoten in Halle (Saale)
     
    Seither stehen auf dem mit Altöl und anderen Umweltgiften belasteten, knapp 20 ha großen Gelände
mit über 30.000 m² denkmalgeschützter, spätem Jugendstil geprägten Industriehallen leer
     
ab 2025   Angedacht ist die Errichtung eines neuen Cyber-Quartier für Arbeiten, Forschen, Gründen und Wohnen mit
Fördermitteln aus dem Strukturwandel im Rahmen des Kohleausstiegs
     
     
    Statistische Erhebungen jeweils im Rechnungsjahr

Stand  Jahr ø Zahl der
Bediensteten
Bemerkungen
  1864       60  
  1920 ~ 1.000  mit 82 Arbeitsständen für Dampflokomotiven, 5 für Elektrolokomotiven,
21 für Kessel- und 13 für Tenderinstandsetzung
30.09. 1990   1.521  
Herbst 1994      480  
01.01. 1998 rd. 260  
August 1998 rd. 120  
     
     
   
  Gleisplan 1967
     
     
Hl   bahnamtliches Bezeichnungskürzel 1939
LH X   letztes bahnamtliches Bezeichnungskürzel



Ausbesserungswerke Bahnbetriebswerke Rbd Berlin Quellenangaben