Bahnbetriebswerk Seddin
Zeittafel: Bauliche Anlagen Bezeichnungen Beheimatungen

1912   Baubeginn für einen neuen Verschiebebahnhof und angeschlossener Betriebswerkmeisterei (Bwm) in Seddin südwestlich von Berlin
zur Entlastung des Rangierbahnhof in Grunewald und im allgemeinen dem gestiegenen Güterverkehr Rechnung zu tragen
1913   Inbetriebnahme eines ersten kleinen Wasserwerk mit stählenden Wasserturm westlich des Hp Seddin
01.1916   Kriegsbedingte Einstellung der Arbeiten – Wiederaufnahme der Bauarbeiten 1917
15.09.1923  

Teilinbetriebnahme des Verschiebebahnhof Seddin, der großen Umladehalle und dem 51,1 m hohen, achteckigen Wasserturm
mit zwei übereinanderliegenden 600 m³ fassenden Wasserbehälter – Erbringung der Leistungen durch das Bw Berlin-Grunewald

05.10.1924   Offizielle Inbetriebnahme des neuen zweiseitigen Verschiebebahnhof Seddin mit zwei Ablaufsystemen im Zuge
der "Internationalen Eisenbahnausstellung 1924" vom 21.09. bis 19.10.1924 auf diesem Gelände
25.10.1925  

Eröffnung des Bw Seddin südöstlich des Verschiebebahnhof zunächtst als Außenststelle des Bw Berlin-Grunewald eingerichtet – zu
den baulichen Anlagen gehören ein Rechteckschuppen West und Mitte für 34 Lokomotivstände, einer innenliegende 20 m Schiebebühne,
einer Schmiede, einer Werkstatt, einer östllich gelegenen ø 20 m Drehscheibe, einem 2.000 t fassenden Kohlenbansen mit zwei elektr,
Säulendrehkränen, einer Schlackegrube, einer mechanischen Besandungsanlage mit zwei Öfen im sepearten Trockenraum, die sich in
nordöstlicher Lage der Rechteckhalle befinden – dazu gehören auch ein Übernachtungs- und Verwaltungsgebäude und einem Wagenschuppen
zum hiesigen Betriebswerkensemble

01.04.1926   Erhebung zum selbständigigen Bahnbetriebswerk Seddin und Unterstellung dem Maschinenamt 3 der Rbd Berlin,
Übernahme von Lokomotiven der Baureihe 5525-56, denen sich recht bald auch Lokomotiven der Baureihe 5710-35 gesellen werden
08.1926   Inbetriebnahme des neuen zweigeschossigen Verwaltungsgebäude
     
    Triebfahrzeugbestand vom 30.01.1931
55   2614, 2802, 2803, 2896, 3004, 3411, 3663, 4023, 4110, 4232, 4243, 4244,
4265, 4342, 4379, 4380, 4381, 4450, 4451, 4461, 4462, 4721, 4739, 4743,
5222, 5310, 5311, 5426, 5427, 5428, 5457, 5463 und 5603
57   1616, 1618, 1623, 1702, 1911, 2008, 2092, 2093, 2283, 2284, 2287 und 2288
     
Anfang 1930er   Die erste preuß. P 6 taucht im Bw-Bestand in Form der 37 162 auf
Mitte 1930   In der Lokhalle wird ein extra abgetrennter Bereich für die zukünftige Unterhaltung von zehn Dieseltriebwagen geschaffen,
Übernahme der VT 137 001-003 und 024 vom Bw Essen für den Einsatz auf dem Güteraußenring nach Nauen, Jüterbog
und Oranienburg
1937   Mit Inbetriebnahme des Ostschuppen mit 21 Ständen, einer weiteren innenliegenden 23 m Schiebebühne und
einer weiteren davorliegenden ø 23 m Drehscheibe zeigt sich die gesamte Schuppenanlage mit gleichzeitiger
Verlängerung der ersten Schiebebühne auf 23 m als Herzstück des Bw Seddin im Endzustand:

  Westschuppen Mittelschuppen Ostschuppen  
 Grundfläche [m³]   2.575   3.580   2.565  
 Gleisanzahl   10   8   7  
 Länge / Gleis [m]   47   26 / 60 [1 Gleis]   56  
 Länge der Hallen [m]   48,6   48,6   48,6  
 Anzal der Lokstände   4   22   20  
 Anzal der Achssenken   0   3   0  
     
1939   Inbetriebnahme eine neuen Verwaltungsgebäude
29.07.1939   Mit 41 079 kommt die erste Güterzuglokomotive dieser Gattung in den Bestand – 41 080 bis 082 folgen im August 1939
09.1939   Mit Ausbruch des Kriegen werden die Diesel-VT für die Wehrmacht abgezogen
1940   Beheimatung von 40 Lokomotiven der Baureihen 50, 55, 56, 57, 74, 78 und 93, wobei im ø 80 Lokomotiven täglich behandelt werden
1941   Erste Rissen in der Betonsohle des Wasserturm werden saniert
12.1941   Beheimatung der ersten Einheitsgüterzuglokomotiven mit den 50 1375 bis 1377
1942   Errichtung eines auf einer Grundfläche von 4.680 m² liegenden Kohlenbansen mit einem Fassungsvermögen von
15.000 t und fahrbaren Hochbunker und elektrischen Portalkran mit 3,5 t Hubfähigkeit,
Inbetriebnahme einer neuen 3.175 m² großen Rechteckwagenhalle mit vier je 100 m langen Gleisen für 25 Stände
und zwei Arbeitsgruben westlich der Lokomotivhallen für die Güterwageninstandhaltung – Baubeginn war 1940
01.11.1942   Inbetriebnahme eines neuen Heizhauses mit zwei ortsfesten Heizkessel
25.01.1944   Mit Übernahme der fabrikneuen 52 4961 wird die erste Kriegslokomotive der Baureihe 52 im Bw Seddin heimich
20.04.1945   Das Bahnbetriebswerk und der Verschiebebahnhof werden durch alliierte Luftangriffe schwer in Mitleidenschaft gezogen
26.04.1945   Besetzung des Bw Seddin und des Verschiebebahnhof durch Einmarsch der Roten Armee
     
01.09.1945   Befehl der Sowjetischen Administration in Deutschland (SMAD) Nr° 8 vom 11.08.1945:
Übergabe aller Eisenbahnen in der SBZ von den sowjet. Eisenbahntruppen an die deutsche Verwaltungen, so auch das Bw Seddin
28.02.1946   Unterstellung dem neugebildeteten Reichsbahnamt 4 der Rbd Berlin
     
    Triebfahrzeugbestand vom 30.04.1946
37   409
38   253, 1448, 1591, 1904, 2917, 3698 und 4036
52   352, 356, 2649, 3285, 5118 und 5345
53   7538
56   101, 113, 119, 120,126, 129, 157,
162, 173, 289, 414, 450 und 665
58   1296, 1632 und 2733
74   1108 und 1145
78   178
89   003
    Fremdlokomotiven der SNCB
9610, 9613 und 9617
     
     
     
    Triebfahrzeugbestand vom 10.03.1947
37   409
38   253, 1448 (a), 1591, 1904, 2917, 3698 und 4036
39   053
41   119
42   1884
50   1224 und 1831
52   356, 632, 3285, 3796, 4944, 5403 (a), 6311, 6372 und 6373
53   7216 (a) und 7705 (a)
56   113, 139 und 3782 (a)
57   2706
58   1296, 1632 und 2733 (a)
74   1145 (a)
78   178
    Fremdlokomotiven der SNCB
9610, 9613 und 9617 (a)
     
18.03.1947   Übernahme der Lokkolonne 13 vom Bw Karl-Marx-Stadt-Hilbersdorf und Bildung eines "Bw Seddin II" für diese Lokomotiven:
52   315, 513, 636, 706, 819, 1409, 1520, 1569, 2180, 2433, 3192, 3400,
3547, 3680, 3956, 4535, 4847, 4892, 4903, 5073, 5265, 5994, 5996,
6173, 6683, 6838, 7443, 7543, 7546, 7775 und 7777
     
ab 12.1947   Beginn des Gattungsbereinigungsprogramm in der SBZ
1950   Inbetriebnahme einer chem. Lokomotivkesselreinigungsanlage
Herbst 1950   Auflösung der Lokkolonne 13
31.07.1952   Umwandlung des ab 15.11.1945 unterstellten Lokbf Belzig in eine Bekohlungsstelledes des Bw Seddin
Sommer 1953   Beginn der Versuchsfahrten mit der Hochdrucklokomotive H 45 024 – Abstellung nach zwei vorzeitig abgebrochenen Testfahrten
01.03.1955   Ausgliederung der Wagenbehandlung aus dem Bw zum selbständigen Bahnbetriebswagenwerk Bww Seddin
ab 1959   Wiederbeheimatung von einigen Triebwagen der Baureihe VT 137 und den Beiwagen VB 145
     
01.1963   Beginn der Umstellung auf die Dieseltraktion
Einzug der ersten dieselhydraulischen Rangierlokomotiven in Form der Baureihe V 60
ab 1966   Beheimatung der ersten Großdiesellokomotiven der Baureihe V 180 für den schweren Personen- und Güterzugdienst
ab 1967   Einzug der ersten Lokomotiven in Form der Baureihe V 100 für den leichten Personen- und Güterzugdienst
     
1970   Das Aus für die Dampftraktion
Beheimatung der ersten LVT in Form der Baureihe 171/172
     
    Triebfahrzeugbestand vom 01.07.1970
52   1615, 2582 und 6701
78   1498
94   1555 (z)
100   120, 714, 735, 744, 769 und 918
101   135, 323, 331, 333, 334, 346 und 347
102   064
106   382, 385-387, 392, 393, 397-399, 450 und 628
110   077, 092, 094, 121-126, 149 und 228
118   044, 209, 219, 223-225, 229, 232, 237, 254, 264,
269-271, 274-276, 278, 294, 362, 363 und 391
172   101 und 171
185   001 (z), 002 (z), 009, 013, 018, 019 und 022
195   605, 608, 609 und 629
     
10.1972   Beheimatung der ersten dieselelektrischen Großdiesellokomotiven sowjet. Bauart in Form der Baureihe 130,
Inbetriebnahme einer neuen Betankungsanlage
1975   Grundsanierung des Wasserturm – dem Wahrzeichen des Bw Seddin und der Gemeinde Neuseddin,
Erneuerung der hölzerne Dachkonstruktion auf dem Ostschuppen
1976   Inbetriebnahme eines modernen Tanklagers
1979   Sanierung der Drehscheibe am Ostschuppen
07.05.1981   Abriss der baufälligen Mittelhalle und Fertigstellung einer neuen Halle mit Achssenke bis 1987
     
22.05.1982   Erneuter Traktionswechsel
Mit Elektrifizierung der Strecke Ludwigsfelde – Seddin und der Herrichtung der Bw-Anlagen auf zukünftigen Elektrobetrieb
werden auch die ersten elektrischen Lokomotiven der Baureihen 211, 242 und 250 hier beheimatet
1984   Stilllegung des Heizhauses mit Ablauf der Kesselfristen – fortan übernehmen drei Heizlokomotiven der Baureihe 44
die Heizenergieversorgung für das Bw
1985   Abbruch der Westhalle infolge ihrer Baufälligkeit und anschließend Aufstellung einer Notbehausung
1987   Inbetriebnahme einer Unterflur-Radsatzdrehbank in der neu zu errichtenden Westhalle
ab 1990   Mit dem stetigen Rückgang der Güterzugleistungen werden zahlreiche Diesellokomotiven der Baureihe 130,
wie auch ältere Elektrolokomotiven in langen Reihen abgestellt
1991   Inbetriebnahme eines neuen Heizhauses mit sechs ortsfesten Kessel
1993   Der 1992 außer Betrieb genommene Wasserturm wird unter Denkmalschutz gestellt
Mitte 1993   Durch fehlende Finanzmittel wird der 1990 begonnene Westhallenneubau mit einem neuen 8 t Brückenkran verspätet fertiggestellt
01.01.1994   Mit dem Zusammenschluss von Deutsche Bundesbahn und Deutsche Reichsbahn wird das Bahnbetriebswerk
fortan als Betriebshof (Bh) Seddin des GB Traktion und als Werk Seddin des GB Werke aufgeteilt
1995   Stilllegung des Heizhauses nach nur vier Jahr im Betrieb
     
    Triebfahrzeugbestand vom 01.07.1996
142   121, 123, 136, 137, 158, 166, 168, 169, 175, 176,
179, 180, 185, 188, 198, 233, 290, 351 und 366
155   006, 012, 022, 028, 035, 051, 052, 056, 063, 067, 069, 073, 074, 083-088,
090, 091, 094, 097, 098, 102-104, 109, 110, 114, 115, 123, 128, 131-138,
140, 141, 144, 146, 147, 149, 155, 159, 160, 162, 165-167, 170-172, 174,
180, 181, 183, 188, 192, 196, 201, 206, 207, 210, 213, 230,231, 234, 240,
246, 247, 253, 255, 269
202   169, 201, 205, 255, 265, 293, 295, 299, 322, 330, 378, 403, 411, 417, 465,
494, 549, 573, 595, 597-599, 701, 715, 732, 776, 784, 785 und 788
232   002, 029, 037, 049, 050, 055, 073, 078, 123, 147, 190, 201, 202, 227, 228,
272, 298, 301, 313, 352, 363, 371, 377-379, 386, 392, 425, 428, 486, 496,
512, 532, 539, 540, 596, 607, 613, 631, 643, 652, 660, 670 und 705
310   897 und 947
312   041, 137, 145, 184, 185, 209, 223, 231-233 und 240
344   062, 682 und 856
345   001, 016, 098, 108, 109 und 131
346   201, 215, 267, 269, 277, 278, 284, 285, 296, 314, 361, 385, 387, 397, 398,
432, 450, 524, 539, 540, 557, 577, 578, 589, 600, 611, 620, 625, 663, 686,
706, 726, 765, 795, 849, 865, 916, 926, 934, 942 und 974
364   382, 414 und 791
708   001, 304, 305, 315, 317 und 334
709   003
772   131, 153, 178, 322 und 332
972   731, 753 und 778
     
26.02.1998   Beheimatung der ersten beiden fabrikneuen Güterzuglokomotiven aus der TRAXX-Familie aus dem Hause Bombardier – 145 005 und 007
01.01.1999   Unterstellung des Bh und Werk Seddin als Zentrale Niederlassung (ZNL) Seddin der DB Cargo AG
     
    Triebfahrzeugbestand vom 01.01.2000
145   001-047
155   001, 006, 008, 010-012, 017, 018, 020, 023, 028-033, 035, 036, 038, 040, 043, 045-047, 049, 052,
053, 056, 057, 063, 065, 068, 070, 073, 074, 083-086, 088-092, 094, 095, 097, 098, 101-104, 109,
110, 113-115, 118-126, 128-135, 137-141, 144, 146, 148, 149, 152, 155, 157, 159-161, 163, 171,
172, 175, 179-181, 183, 184, 187-189, 192, 194-201, 203-207, 210-213, 216, 220, 221, 223, 228,
230, 231, 234-238, 240, 241, 244, 246-248, 250, 252, 256-258, 260, 269-271 und 273
204   328, 401, 605, 673 und 760
232   002, 005, 011, 055, 060, 065, 083, 099, 111, 123, 127-129, 189, 190, 201, 202, 223,
228, 252, 264, 272, 282, 284, 285, 298, 301, 313, 342, 352, 365, 371, 377-379, 386,
391, 409, 411, 425, 428, 437, 438, 486, 493, 496, 503, 509, 512, 514, 530, 532, 539,
550, 560, 586, 603, 607, 613, 631, 643, 652, 660, 670, 692 und 705
298   055, 074, 102, 110, 308, 320, 330, 331 und 336
312   135, 137, 163, 174, 184, 224 und 233
335   098 und 193
344   071, 111, 682, 856 und 987
345   001, 016, 029, 051, 061, 065, 098, 102, 108, 109, 131, 161 und 162
346   278, 306, 432, 540, 551, 578, 611, 616, 625, 640, 641, 643, 663, 671, 677, 693,
699, 706, 709, 714, 726, 751, 755, 760, 765, 795, 801, 823, 833, 849, 851, 865,
880, 884, 885, 890, 909, 912, 916, 921, 925, 926, 928, 934, 942, 965 und 974
364   377, 382, 410, 414, 423, 517, 526, 791, 801 und 941
701   167
708   304, 305, 315, 317 und 334
     
     
   
     
     
    Triebfahrzeugbestand vom 30.06.2004
145   001-080
155   001, 006, 008, 010-012, 016, 017-018, 020, 023, 028-038, 040, 043-049, 052,
053, 057, 059, 063, 065, 066, 068, 070, 071, 073-091, 088-092, 094, 095, 097,
098, 101-104, 109, 110, 112-135, 137-144, 146, 148-150, 152, 154, 157-161,
163, 168, 171, 172, 175, 179-184, 187-192, 194-217, 220-224, 227, 228, 230,
231, 234-238, 240, 241, 244, 246, 248, 250, 252-258, 260, 262-271 und 273
204   359, 639 und 673
290   001, 023, 028, 030, 038, 042 und 068
298   052, 055, 074, 086, 091, 102, 124, 129, 139, 155,
161, 163, 398, 317, 327, 330, 331, 336 und 337
333   666, 673, 674 und 681
335   098, 175, 193 und 229
345   051, 135 und 162
346   665, 685, 706, 843, 880, 884, 896, 916, 921, 925, 928, 945, 974 und 980
362   382, 410, 419, 423, 526, 780, 791, 800, 801, 863, 940, 941 und 943
363   042, 124, 136, 201, 218, 446, 660, 664, 713, 811, 816 und 821
364   377, 414, 525, 535, 751 und 776
708   304, 315, 317 und 334
     
Ende 2004   Abbriss des 1993 unter Denkmalschutz gestellten Wasserturm wegen fehlender Standfestigkeit und bröckelnden Mauerwerks
     
   
     
     
    Statistische Erhebungen jeweils im Rechnungsjahr

Stand Jahr ø Zahl der
Bediensteten
Bemerkungen
  1926    186  
01.04. 1941    380  
  1943 ~ 580 davon ~ 120 Fremdarbeiter
  1989    635  
  2015    180 davon 21 Auszubildene
     
     
   
Gleisplan 1967 Gleisplan 1988
     
     
Sed   bahnamtliches Bezeichnungskürzel 1939
BSE   letztes bahnamtliches Bezeichnungskürzel



  Bahnbetriebswerke Rbd Berlin Quellenangaben